HERMES
Human-centered Methodology for Evaluation of Scenarios and Tool Development

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Ziel des Projekts

Ziel des Vorhabens ist es Erkenntnisse zu den Zusammenhängen zwischen unterschiedlichen Fahrsituationen, -szenarien und der subjektiven Wahrnehmung von Menschen im Zusammenhang mit dem automatisierten Fahren zu gewinnen; zum Beispiel im Hinblick auf Sicherheits- und Komfortgefühl.

Zentrale Fragestellungen

Die zentrale Forschungsfragen lauten: Wie werden Szenarien vom Menschen wahrgenommen? Fühlen sich in diesem Zusammenhang automatisch fahrende Autos in den verschiedenen Fahr- und Verkehrsszenarien - insbesondere im Mischverkehr – angenehm, komfortabel und sicher an? Werden die Menschen mit dem situativen Fahrstil der automatisierten Funktionen zufrieden sein oder wird dieser als zu defensiv, zu offensiv, aggressiv oder zu wenig vorausschauend wahrgenommen? An welchen Merkmalen und in welchem Kontext machen die Menschen einen angepassten Fahrstil in verschiedenen Szenarien fest? Gibt es regionale und kulturelle Unterschiede? Welche Anforderungen ergeben sich daraus an die Entwicklung zukünftiger automatisierter Fahrfunktionen, um eine hohe Kundenzufriedenheit und einen hohen Nutzungsgrad zu erreichen?

Die Ausgangssituation

Die Zusammenhänge zwischen Situationen/Szenarien, Erfüllung der Fahraufgabe und der Wahrnehmung von Menschen in unterschiedlichen Regionen, zum Beispiel im Hinblick Sicherheits- und Komfortgefühl, ist insbesondere bei Level 3+ Fahrfunktionen bis heute noch weitestgehend unbekannt. Ein verändertes Umfeld, mehr/weniger Fahrbahnen, LKW vs. PKW als nebenanfahrende Verkehrsteilnehmer, Randbebauung, Sichtverhältnisse etc. können bei scheinbar gleichen Manövern zu komplett anderen Sicherheits- und Komfortwahrnehmung von Insassen führen. Weiterhin ist heute noch nicht völlig klar, wie sich das Sicherheits- und Komfortgefühl ändert, wenn die Insassen einer Nebenaufgabe (z.B. Lesen, Video anschauen) nachkommen und nur kurzzeitig die Situation wahrnehmen. Damit ist es äußerst schwierig Fahrfunktionen und deren Eigenschaften situationsbedingt so auszulegen oder zu adaptieren, dass sich die Insassen zu jeder Zeit wohl fühlen. Entwicklungen von automatischen Fahrfunktionen – sei es regel- oder ML-basiert – stoßen durch diese fehlende Information hier an Grenzen.

Herangehensweise und Methoden

Essenzielles Ziel ist es, Erkenntnisse für die Zusammenhänge zwischen Situationen/Szenarien, Erfüllung der Fahraufgabe und der subjektiven Wahrnehmung von Menschen in unterschiedlichen Regionen, z.B. im Hinblick auf Sicherheits- und Komfortgefühl von Level 2-4 Fahrfunktionen zu erarbeiten. Damit soll es möglich werden diese Fahrfunktionen und deren Fahreigenschaften basierend auf objektiven Entwicklungszielen situationsbedingt und regional auszulegen oder zu adaptieren. Für die effektive und effiziente Entwicklung automatisierter Fahrfunktionen sollen dafür geeignete Entwicklungsmethoden und Entwicklungswerkzeuge entstehen. Hierbei sollen verstärkt Methoden der künstlichen Intelligenz zu Anwendung kommen, die neben subjektiven Bewertungsprozessen auch erweiterte Umfeldmesstechnik und physiologische Messtechnik beinhaltet.

Foto: Verbundpartner beim Kick-off Termin des Hermes-Projekts
Bildnachweis: Hochschule Kempten


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